Nachtrag Altersbestimmung (hauptsächlich für mich ausgearbeitet, aber wenn der ein oder andere was davon übernehmen will, gerne doch).
Grundsätzlich ist das fast nur bei Edelmetallen möglich, bei Steinen ist das sehr schwer. Das liegt daran, dass sich Edelsteine grundsätzlich nicht mehr verändern, auch über einen Zeitraum von 30.000 Jahren nicht (Ausnahmen wären OT starke radioaktive Strahlung und IT die Einwirkung von Magie, göttlichen oder dämonischen Kräften etc). Auch Meisterzeichen oder ähnliche Wiedererkennungsmarken werden nicht in Stein geschliffen, sondern auf der Fassung angebracht. Daher kann man mit Steinen fast nichts bzgl. Altersbestimmung sagen, außer vielleicht ein besonderer Schliff, der seit den Zeiten des Großen Hastenichtgesehen nicht mehr angewendet wird.
Bei Edelmetallen sieht das ganz anders aus. Hier ist für die Bewertung des Alters auch der Fundort wichtig. War das Schmuckstück luftdicht versiegelt (z.B. in einer Erdschicht), lag es im Wasser (Fluss, unterirdischer See) oder hatte er Kontakt mit Luft, weil er beispielsweise in einer Schublade in einem verlassenen Haus lag? Das wäre meine erste Frage, wenn mir jemand etwas zum schätzen bringt.
Weiter zu den Merkmalen längerer Lagerung. Bevor ich den eiligen Leser mit zuviel Text langweile, hier die Kriterien stichpunktartig aufgelistet:
- Patina
- Kratzer, Beschädigungen etc.
- Formen und Muster
- ereignisbezogene Darstellungen
- eingestempelte Daten
- ... (Liste kann gerne vom Schwarm ergänzt werden)
Nun die genauere Beschreibung:
Als erstes fällt einem sicherlich eine Patina auf (oder eben nicht, wenn es ein junges Stück ist). Auch Edelmetalle laufen an, werden stumpf, verlieren ihren Glanz und verfärben sich geringfügig. Nur nicht so schnell wie beispielsweise Kupfer. Das wäre ein erster wichtiger Hinweis (abhängig von der Lagerungsart).
Dann haben alte Schmuckstücke viele Scharten, Risse und Kratzer. Edle Metalle sind sehr weich, weshalb es bei ihnen leichter zu Beschädigungen kommt (das ist auch der Grund, warum es sinnvoll ist, nicht immer hochreine Edelmetalle zu nehmen, sondern Legierungen, beispielsweise bei Kettenverschlüssen). Je höher der Edelmetallgehalt ist, desto weicher wird es, weshalb ich ggf. sogar eine Prüfung auf den Reinheitsgrad machen würde, wenn es mir sinnvoll vorkommt und die Zeit es zulässt.
Gegebenenfalls hat das Stück Muster, Formen oder Verzierungen, welche bestimmten Epochen und/oder Kulturen zugeordnet werden können. Hier kann man auch mal einen Völkerkundler oder Historiker ranziehen. Ist nicht mein Spezialgebiet (außer zwergische Verzierungen) und sowas fördert das gemeinsame Spiel doch sehr.
Ähnlich ist es auch bei ereignisbezogenen Darstellungen. Ist beispielsweise auf einer Medaille eine Schlacht gegen Orks dargestellt, kann man einen Historiker fragen, wann es in der Region Kriege gegen diese gab.
Deutlich einfacher ist es, wenn ein Datum eingestanzt ist (das Wort Datum kommt ja bekanntlich von dem lateinischen Wort dare=geben und heißt "gegeben (am)"). Das kann sowas wie "725 B.F." sein oder "im ersten Jahr der schwarzen Herrschaft..." und wäre dann ein ziemlich genauer Hinweis (oftmals aber nur unter der Lupe sichtbar, weshalb es noch kein anderer erkannt oder es für einen Kratzer gehalten hat
)
Soviel erstmal meine Ideen. Mir fällt gerade auf, dass ich auch OT regelrecht aufblühe, wenn ich über sowas schreibe. Ich würde sagen: richtigen Beruf gewählt